Stellungnahme Südblock zur Veranstaltung von Keshet e.V.

Anlässlich eines privaten Posts eines Keshet-Vereinsmitglieds und daraus resultierenden Presseanfragen, sehen wir uns zu einer Stellungnahme veranlasst.

Für uns ist die Sichtbarkeit jüdischer Queers in der Szene wichtig, und sie sind selbstverständlicher Teil des Südblocks.

Wir sind weiterhin daran interessiert, im Austausch zu bleiben, um eine Veranstaltung von Keshet e.V. im Südblock gemeinsam zu planen und umzusetzen.

Alle Menschen, die den Südblock kennen und hier Veranstaltungen durchgeführt haben wissen, dass wir uns mit den Veranstaltenden zusammensetzen und auch die Durchführung und Organisation miteinander entwickeln. Der Südblock ist kein Ort für Vermietungskonzepte im herkömmlichen Sinne, wo nur ein Veranstaltungsraum gebucht wird.

Vielmehr sind wir an einem Austausch interessiert, der die Heterogenität des Ortes spiegelt. Ein Schwerpunkt ist, progressive LGBTIQ*-, migrantische und inklusive Strukturen zu stützen – und sich gegenseitig zu empowern.

Für eine empowernde Veranstaltung im Südblock braucht es eine intensive Planung und Zusammenarbeit, die der Veranstaltung und dem Ort gerecht werden.

Für die Kommunikation und Organisation der Veranstaltung von Keshet e.V. gab es für uns zwei Ansprechpersonen. Mit einer der Personen gab es im Sommer ein Treffen im Südblock zur geplanten Veranstaltung am 9. Dezember. Weitere von uns gewünschte und mehrfach angefragte gemeinsame Präsenz-Treffen fanden nicht statt.

Von dem unfassbaren Terroranschlag der Hamas auf die israelische Bevölkerung am 7. Oktober – und dem unfassbaren Leid der israelischen und palästinensischen Zivilbevölkerung – bleibt nichts unberührt, auch nicht am Kottbusser Tor.

Die Bedrohung für jüdische Menschen hat sich durch antisemitische Angriffe in Berlin verstärkt, dessen sind wir uns bewusst.

Deshalb haben wir Mitte Oktober unsere Ansprechpersonen von Keshet e.V. um ein persönliches Treffen gebeten. Diese konnten uns erst einen Termin für den 18. November, mehr als drei Wochen später, anbieten. Auf die Nachfrage, ob andere Personen von Keshet zu einem früheren Zeitpunkt an einem Treffen vor Ort teilnehmen könnten, wurde nicht eingegangen. Wir wurden aufgefordert – vor einem möglichen Präsenztermin – eine verbindliche Zusage für den 9. Dezember zu geben, was für uns ohne ein gemeinsames Gespräch nicht möglich war.

Die uns mitgeteilten Sicherheitsmaßnahmen griffen unseres Erachtens zu kurz. Dies konnten wir im Telefonat nicht verständlich machen. Ein gemeinsamer Austausch, der sowohl die Veranstaltung als auch den Ort im Blick hat, um ein empowerndes Miteinander zu gestalten, fand nicht statt.

Vor diesem Hintergrund haben wir erneut vorgeschlagen, eine Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt miteinander zu planen. Das wurde im letzten Telefonat von einer der Ansprechpersonen abgelehnt. Dieses Telefonat fand vor rund drei Wochen statt.

Nach wie vor sind wir sehr daran interessiert, mit Keshet e.V. eine Zusammenarbeit konstruktiv fortzusetzen und zukünftige Veranstaltungen gemeinsam zu realisieren.

Berlin, am 4. Dezember 2023

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